BayernStar ändert Namen auf Trikot

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Einige Meter hinter der Seitenlinie, auf der Tartanbahn des Nürnberger Stadions, macht sie sich warm. Immer wieder wechselt der Blick von der Uhr, auf der sich die Spielzeit den 90 Minuten nähert, hin zur Bank, vor der Bundestrainer Christian Wück (51) seinen Spielerinnen Anweisungen gibt. Diesmal kommt das Zeichen zur Einwechslung nicht. Es wäre gegen Österreich (4:1) nicht ihr erstes A-Länderspiel für Deutschland gewesen – es wäre aber ein besonderes geworden. Die Mittelfeldspielerin wäre diesmal nicht wie sonst mit ihrem Nachnamen Sehitler aufgelaufen. Auf ihrem DFB-Trikot hätte ihr Vorname Alara gestanden. Lesen Sie auch Bester Mitspieler seiner Karriere: Mazraoui schwärmt von Bayern-Star Ein Bayern-Star hat es Noussair Mazraoui besonders angetan. Meine Meinung: Die Champions League entscheidet die Bayern-Saison Mit acht Punkten Vorsprung führt Bayern in der Bundesliga die Tabelle an. Alara Sehitler (18) gehört zu den größten Talenten im deutschen Frauenfußball. Aber bereits seit einiger Zeit hatte sie sich mit dem Gedanken beschäftigt, nicht mehr unter ihrem Nachnamen zu spielen, sondern den Vornamen auf die Trikots flocken zu lassen. Im vergangenen Jahr äußerte sie den Wunsch. Ihr Verein, der FC Bayern, und der DFB unterstützten ihre Entscheidung. Der Antrag, der von der Uefa genehmigt werden musste, ging schnell durch – und damit war die Änderung mit Beginn dieses Jahres beschlossen und umgesetzt. Auch auf ihrem Instagram-Kanal führt sie sich mit ihrem Vornamen. Bei ihrem Länderspiel-Debüt im vergangenen November hatte Alara noch ihren Nachnamen auf dem Trikot Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto Zuvor hatte Alaras Nachname immer wieder für Aufsehen gesorgt. Dass kaum einer wusste, wie man ihn richtig ausspricht („Sche-hitler“), war noch das geringste Problem. Doch neben schlechten Scherzen und Wortspielen nutzten vor allem Rechtsextreme, Populisten und Neonazis den Klang des Namens und die Verbindung mit dem deutschen Trikot und Nazi-Diktator Adolf Hitler für Propaganda und Verunglimpfungen. Sogar englische Medien, bekannt für geschmacklose Scherze, machten sich über den Namen lustig, während sich Alara einfach nur auf den Fußball konzentrieren wollte. Alara spielt für den FC Bayern mit ihrem Vornamen auf dem Trikot, jubelt hier mit Giulia Gwinn Foto: IMAGO/Jan Huebner Der war früh ihre größte Leidenschaft. Geboren und aufgewachsen in Ravensburg, wechselte Alara 2023 in die zweite Mannschaft des FC Bayern. Als Mittelfeldspielerin, die wie ihr Idol Florian Wirtz (21) vor allem zentral hinter den Spitzen, aber auch auf außen spielen kann, durchlief sie alle deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaften. Von der U15 bis zur U23 trug sie insgesamt 49-mal das DFB-Trikot. Mit der U17 wurde sie 2022 Europameisterin. Mit der U19 ein Jahr später Zweite bei der EM und bekam die Fritz-Walter-Medaille in Gold. Fallrückzieher in der 3. Liga: Wer trifft beim Schützenfest? Anthony Modeste! 00:30 Quelle: BILD/ Real Federación Española Fútbol/ YouTube @Summerfield Records03.03.2025 Im vergangenen Jahr spielte Alara erstmals für die A-Nationalelf, hat Chancen auf eine Nominierung für die EM im kommenden Sommer in der Schweiz. Und bei den Bayern mausert sie sich gerade vom Joker zur gelegentlichen Startelf-Spielerin. Ihren Nachnamen hat Alara von ihrem Vater, der aus der Türkei stammt. Dort ist der Name alles andere als selten, bedeutet so viel wie „Märtyrer“. Ihre vielversprechende Karriere setzt sie bei den Bayern und in der Nationalelf nun mit „Alara“ auf dem Trikot fort. Sie ist bei Männern und Frauen die Erste, die nur mit dem Vornamen auf dem DFB-Trikot spielt.

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